Auf dem Gelände des Bayerischen Bahnhofs plant die Stadt Leipzig den Bau eines neuen Stadtquartiers. Der BUND spricht sich aufgrund der derzeitigen Wohnbausituation für die Erschließung dieser Flächen aus, das Motto sollte jedoch sein: Bauen und Natur bewahren.
Um die Artenvielfalt auf dem Bayerischen Bahnhof zu schützen, haben der NABU und der BUND in den letzten Jahren die Fläche umfangreich kartiert. Hierbei wurden geschützte Arten wie Zauneidechse, Ödlandschrecke und Wechselkröten gefunden und der Stadt gemeldet. Dennoch folgten im Februar 2017 umfangreiche Fällungen von Bäumen und Sträuchern auf Teilen des Geländes. Diese Eingriffe wirken sich negativ auf die Population von Vögeln und Eidechsen aus und stellen daher einen Verbotstatbestand nach § 44 BNatSchG dar. Ein Hinweis auf dieses Vergehen seitens BUND und NABU wurde von der Stadt nicht weiter kommentiert.
Mitte Mai zerstörten Baggerarbeiten und LKW-Verkehr erneut die bekannten Lebensräume der Zauneidechsen und weiterer Arten. Auf eine entsprechende Anfrage des BUND kam auch dieses Mal keine Reaktion von der Stadt.
Der BUND Leipzig kritisiert die Stadt für ihr langsames Handeln zum Schutz der seltenen Tierarten am Bayerischen Bahnhof. "Bis heute hat die Stadt noch nicht einmal die einfachsten Schutzmaßnahmen veranlasst. Es wurden zum Beispiel keine Zäune zum Schutz der seltenen Zauneidechse aufgestellt. Aufgrund fehlender Rückmeldungen seitens der Stadt müssen wir zudem davon ausgehen, dass kein Baustopp veranlasst wurde. Dies kann zum Tod weiterer Tiere führen, "so Martin Hilbrecht, Vorsitzender des BUND Leipzig.
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