Der Leipziger Auwald - ein Naturwunder unter Nutzungsdruck

Der Leipziger Auwald ist DAS Naturhighlight in Leipzig. Er gehört zu den größten erhaltenen Auwaldbeständen in Mitteleuropa und brigt eine Vielzahl an seltenen Arten und Lebensgemeinschaften. Ungeachtet der vielfältigen menschlichen Eingriffe und der Nähe zur Großstadt haben Teile des Auenwalds einen ausgesprochen naturnahen Charakter bewahrt.

Wir wollen an dieser Stelle nicht die Ökologie des Auwaldes erklären, denn im Netz gibt es bereits viele interessante Seiten zum Auwald, seiner Geschichte, Ökologie und Nutzung, empfehlenswert sind zum Beispiel die Seiten des Bildungs- und Forschungsportals Leipziger Auwald.

Der Auwald unseren Schutz!

Immernoch ist das größte Problem das fehlende Wasser in großen Teilen des Waldes. Die Grundwasserabsenkungen im Rahmen der Tagebauaufschlüsse im Leipziger Süden und die Eindeichung der Fließgewässer haben in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass sich vermehrt standortuntypische Arten wie Spitzahorn breit gemacht haben. Daher fordert der BUND ein Hochwasserkonzept, das die Flutung der Auen zulässt! Denn ein funktionierendes Auensystem im Auwald böte genügend Retentionsraum um die Stadt vor Hochwasserereignissen zu schützen, förderte sogleich die Biodiversität im Auwald und machte groß angelegte Baumfällung auf den Deichen - wie im Januar 2011 geschehen - überflüssig.

Zudem bedrohen die Pläne der wassertouristischen Nutzung die Ruhe im Auwald. Wenn im Sommer Motorboote und hunderte Kanus durch die Auengewässer schippern, wird es schwierig für Eisvogel und Co. in Ruhe zu brüten und Nahrung zu suchen. Natürlich begrüßen wir es, wenn interessierte BürgerInnen die wunderbare Natur entlang der Auengewässer im Rahmen einer Kanu-Tour erleben möchten. Wir bitten Sie - als Naturfreunde - jedoch Vorsicht und Menschenverstand walten zu lassen und zumindest die 10 Regeln für das Befahren von Fließgewässern in Leipzig zu beachten.

Auch auf Spaziergängen durch den Auwald sind die Naturschutzauflagen vor allem in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten zu beachten. Nur weil schonmal jemand einen Trampelpfad niedergetrampelt hat, heißt das nicht, dass das ein offizieller Weg ist. Oft führen diese kleinen Weglein mitten durch streng geschützte Bereiche und dürfen daher nicht betreten werden. Gleiches gilt für das immer beliebtere Geocaching im Leipziger Auwald.

Machen Sie sich vor ihrem nächsten Streifzug einen Überblick über die Schutzgebiete im Auwald! Halten Sie die Schutzbestimmungen ein und verzichten Sie auf Querfeldein-Gänge während des Frühjahrs, wenn die Geophyten den Waldboden bedecken

Und: Auch wenn sie noch so schön sind.... bitte pflücken Sie keine Frühblüher aus dem Auwald! Viele der Pflanzen sind sehr selten und unterliegen besonderen Schutzbestimmungen, wie z.B. der Märzenbecher, der im Leipziger Auwald eines der deutschlandweit größten Vorkommen hat! Lassen Sie sie im Wald wo sie hingehören, dort sehen sie auch viel schöner aus als in der Vase!

Übrigens: Ein Handstrauß Bärlauch pro Person ist erlaubt zu pflücken. Bitte pflücken Sie ihn in Wegesnähe.

Die Natur sagt Danke und guten Appetit!

Flyer Lebensräume im Stadtgebiet



Ansprechpartnerin

Andrea Pohlen

Arbeitskreis Natur- und Artenschutz

0341/ 3 06 53 95

andrea.pohlen@bundleipzig.de

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