16. Januar 2013

BUND ruft zur Demonstration „Wir haben Agrarfabriken satt!“ in Berlin auf

In Deutschland werden pro Kopf jährlich rund 90 Kilogramm Fleisch verbraucht und damit dreimal mehr als Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. In den ärmsten Ländern der Welt liegt der Fleischkonsum unter 10 Kilogramm im Jahr. Zugleich wird in Deutschland etwa 17 Prozent mehr Fleisch produziert als verzehrt. Fast zwei Drittel der deutschen Agrarflächen dienen inzwischen der Erzeugung von Futtermitteln. Auch fallen dem Futtermittelanbau für die europäische Fleischproduktion u.a. in Südamerika riesige Regenwaldflächen zum Opfer. Hinzu kommt, dass die ausufernde Fleischproduktion mit dem Leiden von Millionen von Tieren in engen, dunklen Ställen verbunden ist.


Diese und noch viel mehr Informationen enthält der neue „Fleischatlas“, herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, der Zeitschrift „Le Monde Diplomatique“ und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Der „Fleischatlas“ zeigt in Texten und Grafiken die globalen Zusammenhänge der Fleischerzeugung. Dargestellt werden auch die negativen Auswirkungen, die mit dem hohen Fleischkonsum und der übermäßigen Fleischproduktion in Industrie- und Schwellenländern einhergehen. Den „Fleischatlas“ finden Sie unter www.bund.net/fleischatlas.


So ist die Massenproduktion von Fleisch infolge der unwürdigen Haltungsbedingungen zum Beispiel nur mit einem hohen Einsatz von Antibiotika möglich. Im weltweiten Ranking liegt Deutschland mit geschätzt 170 Milligramm eingesetzten Antibiotika pro Kilo erzeugtem Fleisch auf einem der vorderen Plätze. Ergebnis davon ist eine Zunahme von Antibiotika-Resistenzen. Europaweit sterben im Jahr rund 25.000 Menschen auf Grund von Antibiotika-Resistenzen.


Aus diesem Grund setzt sich der BUND Leipzig in seinem diesjährigen Leitantrag „Die Zukunft der extensiven Landwirtschaft anlässlich der EU-Agrarreform 2013“ u.a. für die konsequente Reformierung der Tierschutz- und Arzneimittelgesetze ein. Alle Forderungen unseres Leitantrages finden Sie unter www.bund-leipzig.de.


Um eine Kehrtwende in der Agrarpolitik herbeizuführen und die Massentierhaltung und deren negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt zu begrenzen, ruft der BUND anlässlich der „Grünen Woche“ zu einer Demonstration am 19. Januar in Berlin auf.

Dazu organisiert die Regionalgruppe des BUND eine gemeinsame Zugfahrt. Wir treffen uns am 19. Januar um 7.45 Uhr an Gleis 13, die Rückfahrt ist für 17.17 Uhr geplant (19.49 Uhr Ankunft in Leipzig), die Kosten liegen bei 8 €/Person. Bitte melden Sie sich unter kontakt@bund-leipzig an.


Interessierte lädt der BUND Leipzig ein, den neu gegründeten
Arbeitskreis Landwirtschaft zu den benannten Themen auf lokaler Ebene zu unterstützen!

Das nächste Treffen findet am 29.01. um 18.30 im Haus der Demokratie statt.


Martin Hilbrecht, Vorsitzender BUND Regionalgruppe Leipzig




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