7. Mai 2015

Frackingfreie Gemeinde - BUND Leipzig fordert die Stadt auf, Leipzig zur „frackingfreien Gemeinde“ zu erklären.

Foto: Ostroff Law/ pixelio.de

In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Jung fordert der BUND Leipzig die Stadt auf, auch Leipzig offiziell zur frackingfreien Gemeinde zu erklären. Hintergrund hierfür ist die erste Lesung des Gesetzentwurfes am gestrigen Donnerstag, den 07. Mai 2015 um 9 Uhr, im Bundestag. Diesen Gesetzentwurf hat die Bundesregierung auf den Weg gebracht, um die Förderung von Erdgas und Erdöl mittels hydraulic fracturing (Fracking) zu regulieren. Denn obwohl die Regierung den Gesetzesentwurf als „die strengsten Regeln, die es in dem Bereich jemals gab“ bezeichnet, würde er de facto der extrem risikoreichen und teuren Fracking-Technologie in Deutschland den Weg bereiten.

Fracking ist ein Verfahren, mit dem sich Erdgas aus undurchlässigem Gestein lösen lässt. Dazu wird tief (meist 1.500 bis 6.000 Meter) in die Erde gebohrt, vertikal sowie horizontal, und eine Mischung aus Wasser, einer körnigen Substanz und Chemikalien (darunter stark krebserregendes Benzol und Formaldehyd) unter hohem Druck in das Bohrloch gepumpt, um den Schiefer aufzubrechen und das Erdgas aus Gesteinsporen herauszupressen. Dadurch entstünden – etwa durch Verschmutzungen des Grund- und Trinkwassers durch verpresste Abwässer, Bohr- und Transportunfälle, Verseuchung der Böden durch Leckagen in den Rohrleitungssystemen oder zunehmende Lärm- und Schadstoffbelastungen an Förderplätzen und Zufahrtswegen, sowie unkalkulierbare Risiken für Böden und Gewässer. Die Auswirkungen der Gasförderung mittels Fracking auf die Umwelt und insbesondere das Grundwasser, beispielsweise in den USA zeigen die Dokumentarfilme Gasland I und II des Regisseurs Josh Fox. Gasland II wird vom Arbeitskreis Chemie und Umwelt des BUND- Leipzig am 19. Mai um 20 Uhr im Hinterhof der Kurt-Eisner-Str. 28 gezeigt.

Auch wenn die Region Leipzig nicht im direkten Gebiet mit Schiefergaspotential liegt, kann so ein deutliches Zeichen gesetzt werden, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn konsequent auf erneuerbare Energien umgestiegen wird.“, so Felix Lohmann vom BUND Leipzig. Die verbleibenden Kohle-, Öl- und Gasvorkommen müssen unter der Erde bleiben, damit das Ziel von maximal 2°C Erwärmung der globalen Durchschnittstemperatur noch erreicht werden kann. Der Ausstieg aus fossilen Energiequellen zusammen mit mehr Energieeffizienz muss im Klimaschutzjahr 2015 entschieden vorangebracht werden. Die Stadt Leipzig kann hierzu einen Beitrag leisten – und Leipzig zur frackingfreien Zone erklären!

Pressekontakt: Franziska Heß: franziska.hess@bund-leipzig.de ,Felix Lohmann: felix.lohmann@bund-leipzig.de, Martin Hilbrecht: martin.hilbrecht@bund-leipzig.de




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