6. Oktober 2015

BUND-Leipzig "Erste Feinstaubradtour Leipzig" PRESSEMITTEILUNG

Erste Leipziger Feinstaub-Radtour
 
Auf Initiative des BUND Leipzig findet am Dienstag, dem 06.10., von 17:00 bis 19:00 Uhr eine Fahrradtour mit anschließendem Vortrag zur Feinstaubbelastung in Leipzig statt.

Mitarbeitende des Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) werden zu drei Messstationen führen und dort die Messungen und Ergebnisse erläutern. Ein portables Messgerät wird den Radfahrenden außerdem auf ihrer Strecke ein reales Bild der tatsächlichen Feinstaub-Belastung anzeigen.
Am TROPOS beantwortet Frank Hoffmann vom Umweltbundesamt Dessau anschließend Fragen zur Gesundheitsbelastung durch Feinstaub im Straßenverkehr und im Alltag.

Startpunkt der Tour ist am 6.10. um 17 Uhr die Mess-Stelle zwischen Hauptbahnhof und Brühl-Höfen, am  Fußgängertunnel Hallisches Tor. Die Radtour führt dann über die Eisenbahnstraße zum TROPOS-Institut in der Permoserstraße 18.
Alternativ kann die Tour auch mit der Tram Linie 3 begleitet werden.
Der Teilnahmebeitrag beträgt: 4 € bzw. ermäßigt 2 €, mit Leipzig-Pass kostenfrei.

www.bund-leipzig.de/termine


http://www.bund-leipzig.de/nc/termine/cal/2015/10/06/radtour-feinstaubradtour/event/tx_cal_phpicalendar/view-list
 
 
Hintergrund:

Das  Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) gehört zu den  weltweit führenden Instituten im Bereich von Feinstaubmessungen. Seit  2011 untersucht es zusammen mit dem Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) die Wirksamkeit der Umweltzone in Leipzig. 
 
Seit 1. März 2011 ist Leipzig die erste Stadt in Deutschland, in der eine Umweltzone der höchsten Regulierungsstufe eingeführt wurde. Seitdem dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in das Gebiet einfahren, das rund zwei Drittel der Stadtfläche bis an den Autobahnring umfasst und damit größer als Umweltzonen in anderen Städten ist. Für diese Maßnahme wurde die Stadt damals heftig kritisiert. Umweltzonen sind Teil der Maßnahmenpakete, mit denen Stadtverwaltungen versuchen, die Anforderungen der EU-Luftqualitätsrichtlinie von 2008 zu erfüllen, die vorschreiben, dass die PM10-Massenkonzentration den Wert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter an höchstens 35 Tagen pro Jahr überschreiten darf. 

Luft ist ein wichtiges Lebensmittel.  300 Millionen Liter Luft gehen während eines Menschenlebens durch die  Lungen jedes einzelnen. Jüngsten Studien zufolge sterben weltweit etwa  3,3 Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung –  größtenteils in Asien. Die meisten Todesfälle gehen dabei auf Emissionen  zurück, die bei der Verbrennung von Kohle oder Biomasse zum Heizen und  Kochen oder durch Dieselgeneratoren frei werden. Die Belastung mit  Feinstaubpartikeln kann zu unterschiedlich schwerwiegenden  Gesundheitsschäden führen: von Atemwegserkrankungen bis zum vorzeitigen  Tod. Aber auch etwa 90 Prozent der europäischen Stadtbewohner sind  Schadstoffen in Konzentrationen ausgesetzt, die als  gesundheitsgefährdend gelten. Schätzungen zufolge verringert sich die  Lebenserwartung in der Europäischen Union etwa durch Feinstaubpartikel  in der Luft um mehr als acht Monate. Daher hat die EU Grenzwerte  festgelegt, die helfen sollen, die Luftqualität langfristig zu  verbessern.
 
Neben Feinstaub der Größenklasse kleiner als 10 Mikrometer (PM10) rücken zunehmend auch Feinstaub der Größenklasse kleiner als 2.5 Mikrometer (PM2.5) und andere Parameter in den Fokus. Von 2010 bis 2011 nahm die Rußbelastung an der Messstelle Leipzig-Mitte um etwa ein Drittel ab. Dies entspricht etwa einem Mikrogramm weniger Ruß pro Kubikmeter Luft. Die Messstation in der Nähe des Leipziger Hauptbahnhofes liegt an einem der verkehrsreichsten Plätze Sachsens: Im Schnitt passieren an Werktagen hier 48 000 Fahrzeuge die Kreuzung am Innenstadtring. Die Messstation Leipzig-Eisenbahnstraße ist mit rund 12 000 Fahrzeugen pro Werktag weniger stark frequentiert, liegt aber dagegen in einer schlecht durchlüfteten Straßenschlucht im Osten Leipzigs. Aber auch hier sank die Masse des gemessenen Rußes immerhin noch um zirka 20 Prozent. Aus Sicht der Wissenschaftler ein Beleg, dass die Umweltzone wirkt, aber die Situation weiter beobachtet werden sollte.




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